Österreichisch-deutsche Strompreiszone steht vor dem Aus
Ende des gemeinsamen Marktes für Österreich brandgefährlich
Wien (OTS) – Die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden ACER (Agency for the Cooperation of Energy Regulators) hat diese Woche einen Entscheidungsentwurf präsentiert, der ein Ende für die gemeinsame deutsch-österreichische Strompreiszone vorsieht. Die Konsequenzen einer Trennung des funktionierenden Marktes seien aus österreichischer Sicht „brandgefährlich“, wie MEP Mag. Fanz Obermayr betont: „Wiederholt habe ich darauf hingewiesen, dass eine derartige Entscheidung gerade die energieintensive österreichische Industrie massiv treffen würde. Die VOEST hat ihre Entscheidung, in Kapfenberg ein neues Werk zu erreichten, prompt auf 2017 verschoben – eine direkte Folge der energiepolitischen Situation auf europäischer Ebene“, erklärt Obermayr. Eine Entscheidung gegen Kapfenberg wäre ein schwerer Schlag für den Standort Österreich – laut Vorstandsvorsitzendem Dr. Wolfgang Eder wollte die VOEST bis 2021 den Standort für 250 bis 300 Millionen Euro modernisieren und ausbauen.
„Es ist leicht zu erkennen, welche Auswirkungen eine falsche europäische Energiepolitik auf heimische Betriebe hat. Wir sprechen hier von tausenden gefährdeten Arbeitsplätzen und von Strompreiserhöhungen von bis zu 15 Prozent. Die Trennung der Strompreiszone ist umso unverständlicher, als der deutsche Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth, erst gestern die Energieunion als das ‚wichtigste gemeinsame Projekt der EU-Staaten in der Energiepolitik’ bezeichnete“, kommentiert Obermayr die jüngste Entwicklung.
„Richtig wäre vielmehr“, so der freiheitliche EU-Mandatar, „wenn Deutschland seine Leitungsprobleme zwischen Nord und Süd durch einen entschlossenen Netzausbau lösen würde und so den Strom von den Windkraftwerken an der Küste in die energieintensiven Regionen im Süden bringen könnte. Ich fordere erneut Wirtschaftsminister Mitterlehner auf, hier endlich ernsthafte Gespräche mit seinem deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel zu führen, um schweren Schaden für Österreichs Verbraucher und Industrie abzuwenden.“
Quelle: OTS